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25 Jahre Dreispitzhalle Teil 3: Jubel, Trubel, Dachschaden

Die Halle kocht

Ein Vierteljahrhundert ist vergangen, seit in Bruchköbel ein modernes Sportwunder namens Dreispitzhalle eröffnet wurde. Zeit also für einen Rückblick auf 25 Jahre voller Höhepunkte, Tiefschläge – und mindestens einem Zungenbrecher, der heute noch Nachwirkungen zeigt.

Los ging’s nach der feierlichen Eröffnung mit einem internationalen Schmankerl: einem Freundschaftsspiel gegen das Junioren-Nationalteam aus Kuwait. Klingt exotisch – war es auch. Vor allem für Hallensprecher-Urgestein Werner Jüngling, der beim Versuch, die arabischen Namen korrekt auszusprechen, fast die deutsche Sprache verlernte. Der Mann, der ab dem allerersten Spiel bis 2015 „die Stimme der Dreispitzarena“ war, wird heute noch zitiert für seinen Kultspruch: „Der Dreispitzexpress kommt in Fahrt!“ – und manchmal auch für sein tapferes Arabisch.

Ein echtes Gänsehaut-Highlight folgte im April 2001, als das WM-Team von 1978 zu Gast war – für ein Benefizspiel zugunsten der Joachim-Deckarm-Stiftung. Deckarm selbst war anwesend und führte den symbolischen Anwurf aus. Für alle Handballfans ein Moment mit Kloß im Hals.

Es folgten weitere sportliche Hochkaräter: Der VfL Gummersbach kam 2003, 2010 das Team USA mit dem legendären „Spring-ins-Hemd“ Gary Hines, der mit seiner Sprungkraft eher in die NBA als auf die Handballplatte gehörte. Auch heutige Nationalspieler wie Jannik Kohlbacher und Steffen Fäth standen hier bereits zu Beginn ihrer Karriere beim SGB-Neujahrsturnier auf der Platte – ein Turnier, das vielen noch heute in bester Erinnerung ist und durchaus Wiederbelebungspotenzial hätte.

Doch nicht alles glänzte durchgehend. Eine besondere Episode schrieb die Halle mit einem waschechten Dachschaden. Über ein Jahr lang musste die SGB in Ausweichhallen trainieren und spielen – darunter in der berüchtigten „Hölle Nord“, wo man eher mit Kopfschmerzen als mit Punkten herauskam. Immerhin: Nach dem Comeback an die Dreispitzhalle ging’s sportlich steil bergauf. Die Männer krönten ihre Rückkehr mit dem Aufstieg in die 3. Liga 2017. Die Dreispitzhalle wurde zur Festung, Gegner reisten mit Angstschweiß an – und manche dachten ernsthaft darüber nach, die Punkte einfach per Einschreiben zu schicken.

Auch die 3. Liga-Saison bewies eindrucksvoll, dass die kleine Stadt mit der großen Halle Großes leisten kann. Volle Ränge, brodelnde Stimmung – besonders bei den Derbys gegen Hanau, Gelnhausen oder Rodgau. Legendär: Ein Hanau-Derby mit Ausnahmegenehmigung für 1.200 Zuschauer. Der Geräuschpegel lag knapp unter Rockkonzert, der Puls der Fans irgendwo auf Everest-Höhe.

Natürlich waren auch die Damen- und Jugendteams tragende Säulen der „guten Stube Dreispitz“. Ob Aufstieg der Damen in die Oberliga oder Final4-Spiele der Jugend: Diese Halle sah mehr Emotionen als jede Vorabendserie.

Nicht zu vergessen: Der bunte Sport-Mix jenseits des Handballs. Ob Behinderten-Tischtennis-DM (2019), Amateurboxen mit über 50 Duellen an zwei Tagen (2023) oder die Hessischen Tischtennismeisterschaften (2025) – die DSH war immer Bühne für große Leistungen. Dazu jährlich das Hallenfußballturnier der SGB – Pflichttermin für jeden, der im Winter den Geruch von Sporthallenluft und Liniment liebt.

Auch das 150-jährige Vereinsjubiläum der SGB 2018 fand hier seinen würdigen Rahmen – inklusive Benefiz-Tischtennisshow mit Nationalspieler Ruwen Filus. Inklusion war hier nicht nur Thema, sondern gelebte Realität.

Und als krönenden Abschluss: ein Foto – das legendärste von allen. Es zeigt nicht Jubel, nicht Triumph, sondern den wohl größten Fehlwurf der letzten 25 Jahre. Der Ball flog, das Tor war leer, die Halle hielt den Atem an… und dann: nichts. Kein Netzzucken, kein Torjubel, stattdessen ein Schuss ins Nirgendwo. Der Hanauer Anzeiger kommentierte gnadenlos mit: „SGB spielt kopflos.“ Vielleicht nicht sportlich wertvoll – aber ganz sicher ein Klassiker für die Ewigkeit.

Und jetzt? Jetzt kommt Teil 4!
Was passiert beim großen Jubiläum am 15. August? Wer ist dabei? Was erwartet die Besucher – und was bringt die Zukunft der Dreispitzhalle?

Teil 4 wirft den Blick nach vorn: auf neue Highlights, große Pläne und kleine Überraschungen.
Bleibt dran – die gute Stube Bruchköbels hat noch lange nicht fertig.