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25 Jahre Dreispitzhalle Teil 6: Ein Abend, schwer von Luft und leicht von Stolz

Es war eine Gluthitze, die sich in jede Pore schlich. Schon das Atmen wurde in der Dreispitzhalle zur Herausforderung; der Schweiß stand den Menschen auf der Stirn, als hätte jemand die Welt stillgestellt. 25 Jahre Halle – und das Jubiläum begann nicht mit Förmlichkeiten, sondern mit hochroten Köpfen und triefendem Trikot.

Den ersten Paukenschlag lieferten die weibliche E-Jugend und die männliche B-Jugend. Bei den Jungs: Bundesliga-Kracher Rodgau/Nieder-Roden. Das Publikum war sofort elektrisiert, die Stickigkeit der Luft verlor gegen die brodelnde Erwartung.

Doch das war nur das Vorspiel. Jetzt stand das große Jubiläumsspiel an — SGB gegen Coburg. Regionalliga trifft Zweite Liga. Mut gegen Abgeklärtheit. Jugend gegen Erfahrung. Die Hitze hing wie ein unsichtbarer Vorhang über Parkett und Tribüne, jeder Atemzug wog schwer. Doch die Erwartung im Raum spannte sich wie ein Bogen — die Halle hielt kollektiv den Atem an, als die Spieler einliefen.

Die Bürgermeisterin sprach. Ein Geschenk für die Jugend. Ein symbolischer Anwurf – nicht mit dem klebrigen Ball, den man ihr hatte andrehen wollen, sondern mit einem Lächeln, das die Halle für einen Moment leichter machte.

Dann das Spiel. Zwanzig Minuten lang war es ein Tanz. Bruchköbel spielte frei. Rückraumwürfe fanden ihr Ziel, Kreisanspiele zündeten, und die Halle feierte jedes Tor, als sei es der Sieg selbst. Man spürte, wie sehr diese Mannschaft aus eigener Kraft gewachsen war – wie aus Jugendträumen etwas Wirkliches werden konnte.

Doch Coburg war Coburg. Wenn sie das Tempo erhöhten, wirkte es, als ginge ein kühler Wind durch die stickige Halle. Drei schnelle Angriffe, drei Tore. Ihre Wendigkeit im Angriff, die Schnelligkeit in den Beinen, die Wachsamkeit in jeder Bewegung – es war eine Klasse für sich. Bruchköbels Spieler kämpften beherzt, doch oft reichte ein winziger Moment der Unachtsamkeit, und Coburg nutzte ihn gnadenlos. Es war ein Unterschied, der so selbstverständlich war wie die Stufen zwischen den Ligen. Und doch war es genau diese Klasse, von der die jungen Männer der SGB viel lernen konnten. Zur Pause zeichnete sich die Richtung ab, am Ende stand ein klares Ergebnis.

Aber niemand sprach von Niederlage. Man sprach von Stolz. Von dem Mut, sich diesem Gegner zu stellen. Von den Gesichtern der Spieler, jung und entschlossen, bereit, weiterzugehen.

In der Halbzeit fiel das Los im großen Gewinnspiel. Ein Name, ein Preis, ein kleiner Triumph, der sich einfügte in den großen Abend.

Nach dem Schlusspfiff verschwammen die Linien zwischen Profis und Amateuren. Es gab Hände, Lächeln, Fotos. Die Coburger Spieler nahmen sich Zeit für Kinder, Fans, Gegner. Es war diese Art von Freundlichkeit, die bleibt, wenn das Ergebnis längst vergessen ist.

Die Halle blieb heiß. Doch in der stickigen Luft lag nun ein Glanz, wie er nur entsteht, wenn Menschen zusammen etwas erleben, das größer ist als sie selbst. Ein Jubiläum, das wie eine Erinnerung geboren wurde – sofort, im Augenblick.