Stellt euch vor: Mitte der 70er. Schlaghosen, Föhnfrisuren und wir – die SG Bruchköbel – mittendrin beim Versuch, Handball zwischen matschigen Großfeldern, eisigen Wintern und prallvollen Minischulhallen neu zu erfinden. Während draußen noch Feldhandball im Sonnen-Crème-Duft geboten wurde, zog langsam aber sicher die Moderne ein: Die Zukunft hieß Halle. Und wir merkten schnell: Wer am Ball bleiben will, braucht Platz – und zwar mit Dach über’m Kopf!
Schon damals platzten die Trainingszeiten in den drei Bruchköbeler Schulsporthallen schneller aus den Nähten als die Zuschauertribüne bei einem Spitzenspiel. Zugegeben: Drei Hallen klingt nach viel – aber davon waren gleich zwei eher „Sporthallen light“, was Größe und Alter anging. Da war für leistungsorientierten Handball wenig Luft nach oben. Wir träumten also groß, buchstäblich. Von einer eigenen, echten Heimat für unsere Sportart.
Und jetzt kommt sie ins Spiel – die geheimnisvolle, manchmal sagenumwobene Truppe: Der Freundeskreis der Handballer. Nein, das waren nicht einfach Sponsoren oder ein Haufen Leute mit zu viel Freizeit. Das war unsere „Task Force Handballvisionen“ – ein echter Herzensclub mit Netzwerk, Leidenschaft und theatralisch hochgezogenen Augenbrauen, wenn es um den Verein ging. Sagen wir’s so: Was heute Erhard in seltener Energie vormacht, gelang damals gleich mehreren Persönlichkeiten – jede und jeder auf seine Weise.
Leicht gemacht wurde uns der Weg zur eigenen Halle allerdings nicht. So offen wie bei einem Gegenstoß wurde in Politik, Verwaltung und Verein diskutiert, geplant, genehmigt – und das Ganze zog sich. Fast 20 Jahre lang kreisten die Gespräche um Genehmigungen, Finanzen und ganz banale Fragen wie „Passt das eigentlich auf den Platz da?“ Manches Vereinsmitglied hätte in der Zeit fast eine zweite Karriere als Paragrafen-Experte starten können.
Hier wurden große Nägel mit Köpfen gemacht – für den Handballsport insgesamt, nicht nur für die Halle. Der Freundeskreis war das Patenkind und der Mäzen in einem: Immer dann, wenn Trikots fehlten, Turniere unterstützt oder Zukunftsideen finanziert werden mussten, kam aus ihrer Richtung der rettende Pass. Für uns als Verein wurde das zur Geduldsprobe der Extraklasse – manchmal zäher, als ein Angriff gegen eine offene 3:2:1-Abwehr.
Doch dann, Ende der 90er, endlich der Durchbruch: Mit Bürgermeister Klaus-Dieter Ermold, der das Projekt Sporthalle klar als eine seiner großen Aufgaben sah, und dem 1. Stadtrat Karlheinz Dziony als verlässlichem Taktgeber, fiel der Startschuss. Endlich ging’s los – der Traum vom eigenen Handballzuhause nahm Form an.

Wie es dann weiterging – von Bauplänen, Betonpannen und einem ersten Tor, das alle bewegte – das beleuchten wir beim nächsten Mal!
Nicht vergessen: Am 15.8. feiern wir das Jubiläum der Dreispitzhalle. Start ab 16:30 mit der männlichen B-Jugend für alle Freunde des Handballs (und der guten Geschichten)! Höhepunkt: Das Spiel unseres Regionalligateams um 19 Uhr gegen den Zweitligisten HSC Coburg – ein Fest, auf und neben dem Feld!
Fortsetzung folgt in Teil 2: Von der Baustelle zum Ballmagnet – was vorher alles schief (und gut) lief…