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Franziska Gast hält die SGB-Defensive zusammen

Handball. Das Derby gegen den Klassenprimus, die HSG Hanau, ging mit 27:17 (12:10) verloren. SG Bruchköbels Franziska Gast konnte mit vier Treffern dennoch überzeugen. In der Ligastatistik der Zeitstrafen ist die Abwehrchefin der SG sogar Spitzenreiterin.

Von Per Bergmann

Wer im Handballsport mittelfristig etwas erreichen möchte, der braucht eine dynamische Abwehrarbeit, die sowohl für die eigenen Beine als auch für den Gegner hart sein kann. Wenn eine Mannschaft ohne Zeitstrafe aus einem Spiel geht, verlässt sie das Feld vermutlich als Verlierer.

Wahrscheinlich fehlte die nötige Aggressivität in der Abwehr. Die aktuelle Statistik der BOL stützt diese These insofern, als dass der Tabellenletzte, die HSG Kinzigtal, die wenigsten Zeitstrafen (19) gesammelt hat, während der Tabellenzweite HSG Dreieich die zweitmeisten (40) verbucht.

Gast ist die Zeitstrafen-Königin der Liga

Ein Problem mit mangelnder Aggressivität haben die Frauen der SG Bruchköbel derzeit nicht, auch dank Franziska Gast. Während die „Thekenelfen“ am Wochenende ihre Tabellenführung festigten, zementierte auch die „Zeitstrafen-Königin“ der Liga ihre Spitzenposition in der BOL.

Neben vier geworfenen Toren sammelte Gast eine Zeitstrafe und eine gelbe Karte. Mit 14 Zeitstrafen in 13 Spielen führt sie diese Statistik unangefochten an. Lediglich einmal kam es für Franziska Gast in einem Spiel zur dritten Zeitstrafe und damit zur roten Karte.

Mit 30 die erfahrenste Spielerin

„Ich bin in die Rolle der Abwehrchefin reingewachsen“, sagt Franziska, die Frau von Trainer Benjamin Gast. Mittlerweile mache ihr die Abwehrarbeit im Mittelblock, wo sie das Sagen hat, großen Spaß. Mit gerade mal 30 Jahren ist sie die erfahrenste Spielerin ihrer Mannschaft und koordiniert die Defensive – häufig lautstark, immer mit der nötigen Grundaggressivität.

In Bruchköbel sind die Stärken der jungen Mutter derzeit besonders gefragt. „Unser Team hat ein Durchschnittsalter von gerade mal 21 Jahren.“ In engen Spielen und hektischen Situationen „ziehen wir noch häufig den Kürzeren“. Der Mangel an Erfahrung mache sich „hinten raus“ oft bemerkbar. So auch im Derby gegen die „Thekenelfen“, in dem ihre Mannschaft zur Pause noch auf Schlagdistanz war. Im zweiten Durchgang hätten sich jedoch die „individuelle Klasse und Erfahrung“ der HSG Hanau durchgesetzt.

SGB will mit dem Abstieg nichts zu tun haben

Doch die Niederlage gegen den haushohen Favoriten können die Bruchköblerinnen verkraften, denn „insgesamt läuft es deutlich besser als im letzten Jahr“, als die SGB bis zum Schluss gegen den Abstieg kämpfte. Das aktuelle Punktekonto von 17:11 stellt auch Gasts Coach und Ehemann Benjamin zufrieden: „Wir sind voll im Plan, was unser Saisonziel angeht, nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben.“

Die Aggressivität seiner Frau auf der Platte sieht er ausschließlich positiv. „Franzi ordnet unsere Abwehr, attackiert ihre Gegenspielerinnen früh und hat dabei ein gutes Timing.“ Die eine oder andere „überflüssige Zeitstrafe“, die seine Abwehrchefin selbst einräumt, lasse sich da ohne Weiteres verkraften.