Dirk Leonhardt hat es geschafft! Er hat mich mit einem Satz dazu gebracht, an einem freien Wochenende morgens um 5 Uhr aufzustehen, um mit ihm ab 6 Uhr eine Etappe auf seiner 1320 km–Laufstrecke hin zum Triathlon-Weltrekord zu laufen. Der Satz war in Facebook gefallen, als er auf eine seiner unzähligen Etappen startete. Er sagte für alle, die ihn „nur“ virtuell begleiten: „Viel Spaß auf der Couch!“ Woher wusste dieser Mann, dass alle, die gerade nicht versuchen einen Triathlon-Weltrekord aufzustellen, jede Menge Zeit auf der Couch vergeuden? Und vergeudete Zeit ist es allemal, wenn man es verpasst, einmal mit IRON-DIRK aus Niederissigheim (Entschuldigung: aus Issgem natürlich) eine Runde zu drehen!
Am vergangenen Samstag trafen sich tatsächlich um 6 Uhr in der Früh acht Unterstützer, um Dirk Leonhardt auf der ersten von drei Tagesrunden (je 20 km) zu begleiten. Von Issgem ging es im Licht eines herrlichen Sonnenaufgangs über die Hochzeitsallee nach Bruchköbel, ab dem Neuen Friedhof begann das kühle und schattige Teilstück durch den Wald bis zum Bärensee. Bei netten Gesprächen vergingen die ersten zwei Stunden der Laufetappe wie im Fluge. Und das genau ist Sinn und Zweck der Unterstützung. Der Mann, der zurzeit das Gesprächsthema weit über Bruchköbel hinaus ist, muss so angenehm wie möglich seine Restlaufstrecke bewältigen, um tatsächlich den unglaublichen Weltrekord von 30 Iron Man – Distanzen zurück zu legen und sich so einen Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde zu verdienen. Das Problem an der letzten Disziplin Laufen ist, dass Dirk bereits 200 km Schwimmen und 5400 km Radfahren in den Beinen und natürlich auch im gesamten übrigen Körper hat. Dazu plagt ihn eine Fußverletzung, die es ihm unmöglich macht zu joggen. Ein strammes Wandertempo ist alles, was für ihn im Moment drin ist. Das alles unter Schmerzen, die vielleicht besser zu verkraften sind, wenn man etwas Ablenkung hat. Ohne Schmerzen gingen leider auch die ersten beiden Disziplinen nicht. “Beim Schwimmen“, so erzählt Leonhardt während des Laufens, „hatte ich einmal solche Schmerzen in einem Arm, dass ich nur noch mit dem anderen Arm kraulen konnte!“ Für „normalsterbliche“ Hobbysportler ist allein dies unvorstellbar! Genau wie die Radstrecke von insgesamt 5400 km, die Ultradad Dirk in 3-4 Runden a 100 km täglich abgespult hat. Eine Strecke, die man zurücklegen würde, wenn man mal eben von Issgem nach Mekka radeln würde. Natürlich nur, wenn man immer richtig abbiegt!
Nach dem Bärensee bog die „Wandergruppe“ tatsächlich ab, und zwar zunächst an der Autobahn entlang, bevor man wieder in Richtung Bruchköbel einschwenkte. Auf diesem Teilstück entdeckte Dirk Leonhardt, dass er die Laufmarke von 300 km erreicht hatte. Die Gesamtstrecke ist vergleichbar mit einer Wanderung nach Barcelona, oder in Coronazeiten einmal Issgem-Flensburg und zurück! Von der Classic-Tankstelle wurde das Iron Man-Team mit Eis und kühlen Getränken unterstützt, um die 300 km–Marke gebührend zu feiern. Plötzlich war die Gruppe auch um einen weiteren Läufer angewachsen. Milos Kreckovic kam extra aus Oberissigheim gejoggt, um das Team zu unterstützen. Der Spieler aus dem Oberligateam der SGB-Handballer wollte unbedingt dabei sein, weil Dirk an diesem Tag sein Handballtrikot aus den Jahren in der 3. Bundesliga trug. Dies tat er als Dankeschön an die Handballer, die Dirk nicht nur beim Laufen, sondern auch schon auf der Radstrecke unterstützt haben. Die Gruppe lief mittlerweile durch die gesamte Bruchköbeler Innenstadt und mit einem Schlenker durch Roßdorf dem Etappenziel in Leonhardts Wohnadresse entgegen. Während die meisten Unterstützer froh über das Erreichen des Endpunktes waren, bereitete sich der Keweler Iron Man schon direkt wieder auf die nächste Runde vor, in die er nach gerade mal 15 Minuten „Boxenstopp“ startete, zum Glück mit neuen „Mitläufern“.
Wir wünschen dem sympathischen Extremsportler Dirk Leonhardt viel Glück auf den „läppischen“ knapp 1000 Restkilometern, die er noch vor sich hat, und hoffen, dass noch einige Handballer eine Laufrunde in ihre Vorbereitung auf die neue Saison einbauen können. Ebenso ist die gesamte Abteilung gefragt, wenn es demnächst darum geht sich beim Stadtradeln mit einer Hand für die Stadt Bruchköbel zu engagieren und mit der anderen für das Team Handball, also sozusagen freihändig für einen guten Zweck mitzuradeln…
Wie genau das funktionieren wird, folgt in einem Sonderbericht Stadtradeln! Und wir folgen solange weiter dem Ultra-Dad, auf seinem Weg zum Weltrekord!
LAUF DIRK, LAUF !!!
