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Gute Ansätze im Spiel gegen Ex-Coach


Bruchköbel – Bis Ende Oktober dauert es noch, ehe die Handballer der SG Bruchköbel die neue Oberliga-Saison mit einem Auswärtsspiel bei der MT Melsungen II einläuten, der neue Bruchköbeler Trainer Torsten Weber lässt seine Jungs allerdings bereits eifrig Testspiele bestreiten. Am Wochenende kreuzte die SGB mit dem Oberligisten MSG Umstadt/Habitzheim die Klingen, der vom ehemaligen Hanauer Trainer Olli Schulz und der Bruchköbeler Vereinsikone Tegaday Ramos-Nuez trainiert wird.

Beide Teams begannen mit viel Tempo, schalteten schnell um und versuchten, den Gegner durch die Schnelle Mitte permanent unter Druck zu setzen. Dabei blieb hüben wie drüben zeitweise die letzte Präzision auf der Strecke, sei es bei den Anspielen oder im Abschluss – hier war beiden Mannschaften anzumerken, dass sich noch nicht alle Spieler im Kader an die nun in der Oberliga erlaubte Nutzung von Haftmitteln gewöhnt haben.

Die Bruchköbeler, bei denen insgesamt fünf Spieler fehlten, brachten die Gästeabwehr dabei mit vielen Kreuzbewegungen ins Laufen und suchten insbesondere Neuzugang Alen Kulenovic. Umstadt verteidigte daraufhin offensiver auf den erfahrenen Linkshänder und schaffte es dadurch, die SGB immer wieder aus dem Rhythmus zu bringen. Vor allem Moritz Kosch konnte die Räume in der gegnerischen Defensive aber mehrmals nutzen, um sich im Eins-gegen-Eins durchzusetzen und zielsicher zu vollstrecken – eine 6:4-Führung für Bruchköbel nach gut zehn Minuten war die Folge.

Auf der Gegenseite wusste im Angriff vor allem der frühere Hanauer Jonas Schneider zu gefallen, der sich immer wieder schön durchsetzte, obwohl Weber gegen ihn sowie gegen den Halbspieler auf der anderen Seite offensiver verteidigen ließ. Eine Bruchköbeler Unterzahlsituation ließ die Partie, in der bis dahin die Gastgeber meist knapp die Nase vorn hatten, dann kippen, und zehn Minuten vor der Pause lag die SGB plötzlich mit drei Toren zurück.

Die Hereinnahme von Spielmacher Nico Bätz sorgte in der Folge für frische Impulse in der Bruchköbeler Offensive, defensiv blieb Webers Mannschaft aber anfällig: Immer wieder gelang es dem jungen Gästeteam, Durchbrüche zu erzielen und aus der Nahdistanz abzuschließen. Kurz vor der Halbzeitpause gab es dann noch eine Meinungsverschiedenheit zwischen SGB-Schlussmann Mike Bätz und den Unparteiischen, die Bätz eine ungeplante Auszeit auf der Bank einbrachte; beim Stand von 13:14 gingen die Teams in die Kabinen.

Hinsichtlich des Spielverlaufs war die zweite Hälfte fast ein Spiegelbild der ersten: Bruchköbel begann stark und spielte sich eine Führung heraus – was auch daran lag, dass die Kooperation zwischen Rückraumspielern und dem merklich agileren Tobias Jockel am Kreis besser funktionierte als in den Vorjahren. Mit zunehmender Spieldauer aber erspielte sich Umstadt Vorteile und wussten insbesondere die Überzahlsituationen viel geschickter zu nutzen als die SGB.

Zehn Minuten vor dem Abpfiff lagen die beiden Kontrahenten gleichauf, dann trafen die Gäste dreimal in Folge, während es Bruchköbel in der Abwehr erfolglos mit einem Vorgezogenen versuchte. Weber beendete dieses Experiment rasch wieder und seine Mannschaft kämpfte sich zunächst in Unterzahl auf einen Treffer heran, musste in der Schlussminute aber noch eine Zeitstrafe gegen Kulenovic hinnehmen. Das nutzten die Gäste für ein weiteres Tor aus, sodass die SGB mit 26:28 unterlag.

Weber war trotz der knappen Niederlage nicht unzufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft: „Für die Phase der Vorbereitung, in der wir uns befinden und mit den wenigen personellen Alternativen, vor allem auf Außen“, so der SGB-Coach, „war das völlig in Ordnung.“ Die Personalsituation bei den Bruchköbelern dürfte sich entspannen, wenn Rechtsaußen Budimir Wiegand, Linksaußen Felix Preis, Rückraumspieler Jonah Wolff und Torwart Ivica Simic wieder ins Team zurückkehren. 

Außerdem hofft Weber auf ein Comeback von Aydin Günes, der sich bei einem schweren Verkehrsunfall unter anderem mehrere Rippen gebrochen hatte. Weitere Neuzugänge wollte der SGB-Coach nicht ausschließen, vor allem am Kreis, denn mit Jockel verfügt der Oberligist über lediglich einen etatmäßigen Kreisläufer. „Da suchen wir noch nach einem weiteren Spieler“, erläutert Weber, hat aber schon einen Plan B in der Schublade: „Alen Kulenovic wäre dort ebenfalls eine Alternative.“