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Interview: Hoffmann ist zurück und neuer SGB-Spielführer

Handball. Er ist der potenzielle Schlüsselspieler, Publikumsliebling und Identifikationsfigur der SG Bruchköbel schlechthin, entsprechend groß war die Freude bei den Bruchköbeler Fans, als Jannik Hoffmann nach einem Jahr Handballpause der SGB seine Zusage für die neue Saison gab.

Artikel vom 13. September 2019 – 15:36

Vor dem ersten Saisonspiel am kommenden Sonntag um 17 Uhr gegen die ESG Gensungen/Felsberg verrät der Kreisläufer und frischgebackene Mannschaftskapitän, weshalb seine Rückkehr in die Dreispitzhalle fast ins Wasser gefallen wäre.

Sie haben rund ein Jahr in Süd- und Mittelamerika verbracht. Wie lange hat es gedauert, bis Sie den Handball wieder vermisst haben?

Anfangs war ich mir ja überhaupt noch nicht sicher, ob ich überhaupt mit dem Handball weitermache, aber nach einigen Monaten habe ich gemerkt, dass ich doch viel vermisse – obwohl ich ja trotzdem weiterhin viel Sport gemacht habe. Gegen Weihnachten kam die Anfrage von der SG Bruchköbel, da habe ich mir erstmals ernsthaft Gedanken über eine Rückkehr aufs Feld gemacht – dazu war ich auf der Reise bis dahin nicht gekommen, weil für mich so viel neu war.

Seit Ihrem Abschied vor gut einem Jahr hat sich bei der SGB viel verändert, vor allem personell. War es schwer, sich wieder zurechtzufinden?

Einen Umbruch gab es ja schon, als wir damals in die 3. Liga aufgestiegen sind. Es ist zwar nicht schön, dass das alte Team so auseinandergebrochen ist, und es hat auch keinen Spaß gemacht, die Spiele am Liveticker zu verfolgen, aber als sich herauskristallisierte, dass hier ein neues, junges Team aufgebaut wird, habe ich immer mehr Lust darauf bekommen. Das ist eine spannende Herausforderung, wir müssen erst zu einem Team werden und werden in der Oberliga um Siege kämpfen müssen. Mir persönlich hat die Rückkehr viel Spaß gemacht, für mich gab es hier in Bruchköbel viele offene Arme, das ist selbstverständlich ein gutes Gefühl.

Die Integration derart vieler Neuzugänge ist oftmals schwierig – wie ist da in Ihren Augen das aktuelle Level?

Wir sind momentan auf einem guten Stand und müssen uns sicher nicht verstecken, aber es ist auch klar, dass noch nicht alles ganz rund läuft. Die blinden Anspiele an den Kreis oder schnelle Absprachen in der Abwehr, die es in einer eingespielten Mannschaft gibt, fehlen uns noch – das ist aber auch ein Prozess, und wir werden uns weiterentwickeln und zusammenwachsen. Sehr gut ist in diesem Zusammenhang, dass die Jungs sehr wissbegierig sind, viel Eifer haben und alles umsetzen wollen. Außerdem haben wir sehr viele Teamplayer dabei und nicht so viele Egoisten.

Von Seiten der Vereinsführung wird Ihnen in diesem Team eine Führungsrolle zugedacht. Wie sehen Sie selbst Ihre Rolle in der Mannschaft?

Die Führungsrolle kommt mir entgegen, auch das Amt des Kapitäns nehme ich gerne an. Ich habe mich in diese Rolle über die Jahre Stück für Stück hineingearbeitet, und jetzt bin ich nun mal offensichtlicher in dieser Rolle als früher, auch wenn ich sie wegen meiner Verletzung zuletzt noch nicht so ganz ausfüllen konnte. Gut ist aber auch, dass ich viel mit Tega (SGB-Trainer Tegaday Ramos-Nuez, Anmerkung der Redaktion) rede und auch mit den Vereinsverantwortlichen, das ist, glaube ich, nicht selbstverständlich.

Sie haben Ihre Knieverletzung angesprochen, bei der bis zuletzt unklar war, welche Folgen sie haben würde. Wie kam es zu dieser Verletzung und was ist der Stand der Dinge?

Ich bin damals in Kolumbien durch eine offensichtlich gut geputzte Glas-Schiebetür gelaufen. Das ging noch relativ glimpflich aus und die Wunden sind auch gut verheilt, aber meine Patellasehne hat etwas abbekommen. Da ich weiter Sport gemacht habe, habe ich das ein bisschen mit mir herumgeschleppt und der Anriss konnte nicht richtig heilen. Den vergangenen Monat musste ich deswegen aussetzen, ich war aber am Mittwoch bei einem Knie-Spezialisten in Heidelberg, der mir für das erste Saisonspiel am Sonntag grünes Licht gegeben hat. Mir fehlen jetzt zwar ein paar Wochen Vorbereitung und ich muss mich erst wieder hineinarbeiten, aber ich freue mich sehr, dass es jetzt wieder losgeht.