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Leise Töne aus der Dreispitzhalle


Die SG Bruchköbel geht mit gedämpften Erwartungen in die zweite Oberliga-Spielzeit nach dem Abstieg. An den Schwächen der Vorsaison hat die SGB gezielt gearbeitet, große Namen sucht man im Kader jedoch vergeblich.

Bruchköbel – Nach ihrem Abstieg aus der 3. Liga und einem gewaltigen personellen Umbruch, haben die Handballer der SG Bruchköbel die vergangene Saison auf dem siebten Platz der Oberliga beendet. Jenem Übergangsjahr nach dem Abstieg könnte nun ein zweites folgen – diesmal aber nicht wegen großer Veränderungen im Kader, sondern durch die Verwerfungen wegen der Corona-Pandemie.

Diese wirkte sich auch auf die Saisonvorbereitung des ehemaligen Drittligisten aus: Die Kontaktbeschränkungen erschwerten den Trainingsbetrieb, zwischenzeitliche Lockerungen und Verschärfungen der Maßnahmen zur Corona-Eindämmung machten eine langfristige Planung ebenso schwierig wie der letztlich um rund einen Monat in den Oktober hinein verschobene Saisonstart. „Eigentlich waren wir mit unserer Vorbereitung zufrieden“, meint SGB-Betreuer Björn Döhring, „aber durch die oft kurzfristigen Änderungen war es dann doch etwas holpriger.“

Besonders darunter zu leiden hatten die Testspiele der Bruchköbeler, denn Vergleiche mit starken Gegnern fielen dem zwischenzeitlichen Spielverbot zum Opfer, sodass die SGB letztlich nur mit Landesligisten die Kräfte messen konnte. Mit dem Auftreten des Teams in den ausgetragenen Vorbereitungsspielen zeigt sich Döhring aber zufrieden und stellt kurz vor Saisonstart fest, „dass wir da sind, wo wir sein wollen.“

Gearbeitet haben die Bruchköbeler, die in der Vorsaison stark schwankende Leistungen zeigten, insbesondere an ihren Schwächen. „Wir hatten relativ viele technische Fehler, die wollen wir unbedingt minimieren“, sagt Döhring.

Auch an der Abwehrarbeit hat SGB-Coach Tegaday Ramos-Nuez weiter feilen lassen, damit sein Team künftig weniger als die rund 28 Gegentore pro Spiel hinnehmen muss – mit diesem Wert rangierten die Bruchköbeler in der vergangenen Spielzeit im Mittelfeld.

Noch stärker in den Fokus rücken soll zudem das Tempospiel, welches die Abwehr mit Ballgewinnen verstärkt einleiten soll, außerdem kommt auf die Außenspieler eine wichtigere Rolle zu. „Wir haben nur wenige großgewachsene Rückraumspieler“, erläutert Döhring, weshalb sich Bruchköbel nicht auf Tore aus der Distanz verlassen könne, „deshalb wollen wir die Außen verstärkt einbinden.“

Personell ändert sich bei der SGB relativ wenig, außer auf die beiden Rückraumspieler Josip Kezic und Florian Juli muss Ramos-Nuez künftig auch auf Felix Preis, Jan Fegert und Tobias Kraft verzichten. Dafür rücken aus der zweiten Mannschaft Torwart Maurice Ebell und die drei für Außen vorgesehenen Budimir Wiegand, Markus Breyer und der drittliga-erfahrene Fatih Günes auf.

In Wiegand und Breyer fallen zwei der Neuen wegen Verletzungen allerdings erst einmal aus und dürften kaum vor November ihr Comeback geben, was den SGB-Kader merklich ausdünnt. Diese Problematik sieht auch Döhring, der zwar betont, dass der Verein mit vielen Eigengewächsen wieder die Identifikation mit der Mannschaft stärken will, externe Neuzugänge seien aber nicht kategorisch ausgeschlossen: „Es kann sein, dass sich da noch etwas tut.“

Etwas tun soll sich in Bruchköbel auch auf den Rängen, denn die SGB hofft, ihre Heimspiele in der Dreispitzhalle zumindest vor einigen Fans bestreiten zu können. Deshalb wollen die Verantwortlichen auf ein neues Ticketsystem mit nummerierten Sitzplätzen setzen. Mit den eigenen Fans im Rücken taten sich die Bruchköbeler oft leichter. „Wir hoffen natürlich, dass uns möglichst viele Zuschauer unterstützen können, und wären zufrieden, wenn wir am Saisonende einen guten Mittelfeldplatz erreichen“, so der SGB-Betreuer.