von Robert Giese
Bruchköbel – Die wichtigste Personalie für die kommende Saison haben die Handballer der SG Bruchköbel in trockene Tücher gebracht: Ab dem Sommer wird Torsten Weber auf der Trainerbank des Oberligisten sitzen und die Nachfolge von SGB-Urgestein Tegaday Ramos-Nuez antreten, der im Dezember seinen Hut nahm. Im Interview spricht der 37-Jährige, der aktuell noch Trainer beim Bezirksoberligisten HSG Maintal ist, über seinen Wechsel in die Dreispitzhalle und seine Erwartungen an die SG Bruchköbel.
Herr Weber, im Sommer übernehmen Sie den Trainerposten bei der SG Bruchköbel. Was gab den Ausschlag für die SGB?
Bruchköbel ist ein Traditionsverein, ein echter Oberliga-Dino, der in der jüngeren Vergangenheit mit zwei Jahren in der 3. Liga sehr erfolgreich war. Es ist deshalb eine sehr reizvolle Aufgabe, bei so einem Verein zu arbeiten. Ich habe vor zwei Jahren meine B-Trainerlizenz gemacht und will mich weiterentwickeln, daher war das Angebot aus Bruchköbel eine große Chance für mich – und eine tolle Herausforderung. Mit der HSG Maintal trainieren Sie einen Bezirksoberligisten. Es wird ein Sprung um zwei Ligen nach oben.
Was ändert sich in der Oberliga?
Der Handball in der Oberliga ist selbstverständlich technisch anspruchsvoller und auch viel körperlicher als in der Bezirksoberliga, da gibt es also schon große Unterschiede. Ich traue mir diese Aufgabe allerdings durchaus zu, sonst hätte ich das Angebot nicht angenommen. Einige Dinge dürften sogar einfacher werden, das Videostudium zum Beispiel: Über die Sportlounge-Plattform kann ich die Spiele der anderen Oberligisten anschauen und meine Mannschaft noch besser auf die Gegner vorbereiten, das ist in meinen Augen extrem wichtig. Bei Ihren bisherigen Trainerstationen haben Sie gerne mit einer offensiven Abwehr spielen lassen.
Können sich auch die Bruchköbeler auf eine 3:2:1-Deckung einstellen?
Ich habe da noch keine Pläne und bin im Moment noch dabei, mir möglichst viele Spiele der Mannschaft auf Video anzuschauen. Grundsätzlich macht eine 3:2:1-Abwehr aber nicht bei jedem Team Sinn. In der Oberliga muss die Defensive ohnehin flexibler agieren, da sieht auch eine 6:0-Abwehr ganz anders aus als in niedrigeren Ligen.
Haben Sie sich schon Ziele gesetzt, die Sie mit Ihrem neuen Verein erreichen wollen?
Zu den Zielen kann ich noch nichts sagen, dafür ist es noch viel zu früh.
Wie schwer fällt es Ihnen, die HSG Maintal im Sommer nach dann drei Jahren als Trainer zu verlassen?
Der Abschied fällt mir sehr schwer, denn ich habe dort intensiv mit dem Team zusammengearbeitet und die Jungs sind mir sehr ans Herz gewachsen. Trainer und Mannschaft haben aus dieser Zeit viel mitgenommen und ich denke auch, dass wir in dieser Saison gute Chancen auf den Aufstieg gehabt hätten. Wir haben in Maintal etwas aufgebaut, allerdings sind die Entwicklungsmöglichkeiten in Bruchköbel einfach größer. Für mich ist es aber sehr wichtig, dass wir im Guten auseinandergehen.
Gibt es bei Ihrem neuen Verein etwas, auf das Sie sich besonders freuen?
Ich freue mich auf mehrere Sachen: Einerseits die Möglichkeit, mit technisch richtig guten Spielern zusammenzuarbeiten, aber auch auf die tolle Atmosphäre in der Dreispitzhalle. Wenn man sich an die Derbys wie gegen Hanau erinnert, aber auch an die anderen Ligaspiele, dann war da immer viel Fan-Zuspruch und eine gute Stimmung, auf die ich mich ungemein freue. Ich hoffe nur, dass wir dann wieder vor Zuschauern spielen können.