Hinter diesem Türchen versteckt sich heute das Thema „Handballkarriere“
Am Beispiel der sehr erfolgreichen Bruchköbler Handballerin Laura Rüffieux wird gezeigt, wohin Ehrgeiz, Disziplin, Mut und gute Jugendarbeit führen kann.
Laura hatte das Handballspielen mit 5 Jahren bei unseren Minis begonnen. Dort wurde sie von so renommierten Trainerinnen und Trainern trainiert, wie ihrer Mutter Elke (langjährige Spielerin der 1. Damen in Bruchköbel), Silke Kopp und dem leider kürzlich verstorbenen Steffen Weber.
Sie durchlief mehrere Jugenden und die ersten Erfolge stellten sich bald ein (u.a. Bezirksmeister). Man sah schon damals, dass Laura nicht nur im Angriff eine große Durchschlagskraft hat, sondern besonders hinten hart zugreifen konnte. Ihre besondere Klasse zeigte sich damals auch daran, dass sie bei wichtigen Spielen ebenfalls bei den Jungs eingesetzt wurde!
Neben dem Training in der Halle gab es auch, so berichteten ehemalige Nachbarn, beinahe täglich Trainingseinheiten im heimischen Garten. Es wurde immer abwechselnd Handball und Fußball gespielt. Wenn es darum ging den Ball mit dem Fuß ins gegnerische Tor zu befördern, musste immer Vater Ralf (ehemalige Abwehrikone der Bruchköbler Fußballer) alleine gegen die beiden Handballerinnen Laura und Mutter Elke spielen. Wenn allerdings Handball an der Reihe war, spielten Vater und Tochter gegen die ehemalige Regionalligaspielerin Elke.
Manch einer behauptet, dass dort der Grundstein für Lauras späteren Spitznamen gelegt wurde, weil es „im Garten“ immer sehr hart zur Sache ging. Über weitere Jugenden und Trainer (u.a. Gitta Bruzdziak) kam Laura in der weiblichen C- Jugend zu Michael Brodbeck. Dort spielte sie in der höchsten Klasse, der Oberliga. Im ersten Jahr weibliche B-Jugend (Laura wechselte ein Jahr früher nach oben) wurde sie dann Meister der Landesliga. Danach ging es für sie nach Hüttenberg, wo man die höchstmögliche Spielklasse erreichte. Da auch Bruchköbel die Qualifikation ohne Laura schaffte, spielte sie sogar nochmal gegen ihre alten Mitspielerinnen und gewann zweimal. Es folgte eine weitere Spielzeit in der weiblichen B-Jugend in der höchsten Liga in Hüttenberg. In der Saison 2012/13 spielte Laura dann weibliche A-Jugend in Hüttenberg und wurde Hessenmeister.
Nebenbei lief sie noch ein paar Mal mit Erwachsenen- und Doppelspielrecht für Bruchköbels Damen in der Landesliga auf. Als Hessenmeister der A-Jugend war man qualifiziert um die Deutsche Meisterschaft zu spielen. Bei einem Gruppenspiel gegen Badenstedt saßen dann auch Verantwortliche von Blomberg (nächster Gegner wurde beobachtet) auf der Tribüne. Laura fiel dort extrem positiv auf und so kam es dann, dass Laura in die Jugendakademie (mit angegliedertem Internat) des Bundesligisten HSG Blomberg-Lippe gelockt wurde. Dort spielte sie noch ein Jahr A-Jugend wurde Westfälischer Meister und scheiterte dann erneut im Achtelfinale um die Deutsche Meisterschaft an Badenstedt. Mit Zweitspielrecht kam sie zudem auch schon in der 2. Damen Mannschaft in Blomberg in der 3. Liga zum Einsatz. Sie trainierte auch schon regelmäßig beim Bundesligateam mit und gab mit 17 Jahren ihr Bundesliga-Debüt!
An ihrem 18. Geburtstag trat Laura mit Blomberg 2 in Liga 3 in Minden an. Als große Überraschung saß dort ein sehr lautstarker Fanclub in der Halle, der sie anfeuerte. Es waren Bruchköbler Fans, die sich einen großen Bus gemietet hatten und Laura und ihr Team 60 Minuten zu einem Auswärtssieg peitschten.
Ab der Saison 2014/15 gehörte Laura dann fest zum Bundesligateam. Erst noch oft als Ersatzspielerin, konnte sie sich aber über immer mehr Einsatzzeiten schnell fest ins Team spielen. Besonders in der Abwehr ist sie in ganz Deutschland gefürchtet und hat deshalb in Blomberg auch den (fürchterlichen) Spitznamen „PITBULL“ bekommen ;-). Neben immer besser werdenden Tabellenplätzen in der Bundesliga (letzte Saison Platz 4), schaffte es Laura auch schon mit ihrem Team beim Pokal-Final-Four-Turnier teilzunehmen und spielte sogar im Europapokal. Vor dieser Saison wurde sie zur Kapitänin ihres Teams befördert und verlängerte auch gleich ihren Vertrag in Blomberg bis 2023.