H A N D B A L L – A L B U M 2 0 2 0
Das Jahr 2019 endete in Bruchköbel handballtechnisch eigentlich überaus gut. Alle fünf Aktiventeams hatten bis Weihnachten die Erwartungen erfüllt oder sogar deutlich übertroffen. So gingen die 3. Herren mit 22:0 Punkten in die Winterpause und galten somit als klarer Meisterschaftsfavorit in der Bezirksliga C, in die sie ja eigentlich gerade erst aufgestiegen waren. Auch die beiden Damenteams lagen auf Schlagdistanz zur Tabellenspitze. Die 1. Herren belegten Platz sechs, womit man mit dem komplett runderneuerten Team in der neuen (alten) Liga (Oberliga Hessen) bewies, dass man gut mithalten konnte.
Die selbstorganisierte Waldweihnacht auf dem Handballplatz, der alljährliche Familienabend im Bürgerhaus und zum Abschluss eine Aktivenweihnachtsfeier zeigten, wie gut die Abteilung funktioniert, nicht nur sportlich, sondern auch neben der Handballplatte. Natürlich kann man aus heutiger Sicht sagen, dass vor einem Jahr die Organisation von Training, Spielbetrieb und sonstigen Veranstaltungen jedem Handballfan soweit Normalität geworden war, dass keiner daran glaubte, es könne irgendetwas daherkommen und uns diese gesamte Handball-Normalität wegnehmen. Schon gar nicht ein kleiner Virus aus China, der normalerweise mit Fledermäusen unterwegs ist und den man nicht einmal sehen kann…
JANUAR
Schlechter kann ein Jahr nicht beginnen! Die 1. Nachricht des Jahres ist die Tragödie im Krefelder Zoo mit 30 verbrannten Tieren, ausgelöst durch die Silvesterfeiern. Dazu passen die Meldungen, dass in den australischen Sommer-Großfeuern sogar über 1 Mrd. Wildtiere sterben.
Doch im Handball beginnt das Jahr traditionell gleich mit einem Highlight, der Handball-Europameisterschaft in Norwegen, Schweden und Österreich. Das deutsche Team von Trainer Prokop zeigte, nach einem holprigen Start in der Vorrunde, eine gute Leistung in der Hauptrunde, verlor aber das entscheidende Spiel gegen den Topfavoriten Kroatien mit viel Pech und nur einem Tor unterschied.
Auch unser Oberliga-Männerteam startete ebenso mit einer Auswärtsniederlage bei Gensungen/Felsberg ins neue Jahr wie die 1. Damen in Altenhasslau. Danach lief es deutlich besser, am letzten Tag des Januars gewannen die 1. Herren ein spektakuläres Derby gegen Offenbach/Bürgel mit 28:25.
Unter dem Motto „Die Jugend rückt in den Fokus“ werden im Januar zahlreiche neue Maßnahmen für das Jahr 2020 bekannt gegeben. Jugendförderung durch Leistungstrainings oder spezielle Workshops, vereinsinterne Jugendtrainer-Fortbildungen und den Ausbau der beliebten Feriencamps stehen auf dem Plan.
FEBRUAR
Dieser Monat wird komplett überschattet von einem Datum, das besser nicht statt gefunden hätte. Der Anschlag vom 19.2. hat leider den Namen Hanau in der ganzen Welt unrühmlich berühmt gemacht. Die Erschütterung war so groß, dass man es aus heutiger Sicht kaum glauben kann, dass im Februar in Issgem noch ein Faschingsumzug stattgefunden hat.
Bei unseren Handballern fiel zunächst das Dotzheimspiel dem Sturm Sabine zum Opfer, danach fegte der Sturm von Breckenheim/Wallau/Massenheim über unser Team hinweg. Positiv waren die Vertragsverlängerungen von Jannick Hoffmann, Hrvoje Batinovic und Publikumsliebling Milos Kreckovic! Außerdem liefen die Jugendförderprogramme an, und zwar mit einem brandneuen Motto: „SGB 2030 – Ich spiele aktiv“!
Ein Bild aus dem Februar könnte auch in Erinnerung bleiben. Der republikanische US-Präsident hält im Kongress eine Rede und währenddessen zerreißt im Hintergrund die demokratische Oppositionsführerin genüsslich das Redemanuskript des Präsidenten. Genauso bleibt der Rest des Jahres wohl in Erinnerung. Was auch immer man plante, man konnte es früher oder später dem Reißwolf verfüttern…
MÄRZ
Zunächst finden tatsächlich noch Spiele statt. Das letzte Spiel unserer 1. Herren findet in Babenhausen statt, ein Sieg unter großer Beteiligung mitgereister SGB-Fans. Danach war Schluß. Am 11.3. ruft die WHO die weltweite Pandemie aus. Kurz danach werden alle Spielrunden des Hessischen Handballverbandes abgebrochen. Im Handball gibt es eine fast endlose Diskussion über die Auf- und Abstiegsregeln und die Umsetzung von Hygienemaßnahmen im Vollkontaktsport Handball.
Die Hauptnachrichten werden natürlich davon beherrscht, dass nun unausweichlich Sars-CoV-2 Deutschland erreicht hat, die Hauptvokabel heißen fortan Lockdown, Mund-Nasen-Schutz und Hamsterkäufe!
APRIL
Den Monat April kann man in diesem Rückblick eigentlich weglassen. Keine Sportart, die nicht von Corona-Maßnahmen betroffen ist. Am härtesten trifft es natürlich die Kontaktsportarten, die zufälligerweise auch noch zum Großteil von Zuschauereinnahmen leben. Ein Monat zum Vergessen, deshalb wurde auch der Aprilscherz vergessen…
MAI
„I can’t breathe“ ist der Satz, der das Weltgeschehen neben der Corona-Pandemie beherrscht. Für den Handball wird das Positionspapier „Return to play“ verabschiedet. Dabei werden 8 Phasen unterschieden, vom Einzeltraining über Kleingruppen bis hin zur Rückkehr von normalem Training und Wettkampfspielen.
JUNI
Im Medienmittelpunkt steht die Entdeckung eines Milliarden-großen schwarzen Lochs bei der Firma Wirecard. Im Handball fordert Bob Hannig „Handball muss sich zeigen!“ Anlass ist das gelungene Basketball-Meisterturnier in München unter Corona-Bedingungen. „Die Handballsaison muss im September oder allerspätestens im Oktober starten“, so die allgemeine Stimmungslage.
JULI
Ein Leitfaden zur Durchführung von Hallensport wird erstellt und alle Vereine versuchen alles Menschenmögliche, um ihren Sport unter Corona-Hygienebedingungen möglich zu machen. Auch die Handballer unternehmen, unterstützt von der Stadt und der neuen Bürgermeisterin, unglaubliche Anstrengungen für Training auf dem Handballplatz sowie Training und Spiele in der Dreispitzhalle.
Nur ganz wenige Triathlonfans bekommen mit, was Dirk Leonhardt aus Bruchköbel-Niederissigheim schaffen will: einen neuen Triathlon-Weltrekord, bestehend aus 200 km Schwimmen, 5400 km Radfahren und 1320 km Laufen (30fache Ultra-Triathlon-Distanz).
AUGUST
Wahnsinn Teil 1: Megaexplosion in Beirut, Diktatorwahl in Belarus, Querdenker-Demo in Berlin…
Wahnsinn Teil 2: Am 15. August hat es der Triathlet Dirk Leonhardt tatsächlich geschafft und den Weltrekord nach Bruchköbel geholt. Beim Zieleinlauf waren auch zahlreiche SGB-Handballer live dabei. Zuvor hatten sie den Extremsportler bei zahlreichen 20km-Laufrunden rund um Bruchköbel, aber auch vereinzelt bereits beim Radfahren unterstützt. Als Dank lief Dirk auch einen ganzen Tag im Trikot der SGB-Handballer.
Am 22. August startet die Stadt Bruchköbel mit zahlreichen Teams erstmals bei der bundesweiten Aktion Stadtradeln. Überflüssig zu erwähnen, dass auch hier die Handballer mitradeln…
Im Handball wird klar, dass der Saisonstart September nicht zu halten sein wird.
SEPTEMBER
Tolles Ergebnis für die Stadt Bruchköbel am 11. September, im Zieleinlauf des Stadtradelns gewinnt man nicht nur eine Stadtwette gegen Hanau, Maintal und Nidderau, sondern belegt in Hessen einen sensationellen 27. Platz. Das Team SGB-Handball muss in der stadtinternen Wertung nur der Stadtverwaltung und den Siegern vom Skiclub den Vortritt lassen. Bester Handballer wurde mit sagenhaften 1.866 km Jörg Scheuermann, der damit auch zweitbester Einzelfahrer Bruchköbels wurde. Mit 14.090 km, die durch 47 aktiv radelnde Handballer erreicht wurden, erreichten die Handballer ein Ergebnis, das es im nächsten Jahr zu überbieten gilt.
Die Weltnachrichten werden natürlich weiterhin von Corona beherrscht, leider wieder mit steigenden Infektionszahlen, die eine 2. Welle und damit auch nichts Gutes für unseren Sport bedeuten. Eine weitere schlechte Nachricht kommt aus Griechenland, mit Bildern zum Schämen nach dem Brand im Flüchtlingslager Moria.
OKTOBER
Bundesweiter Amateursport-Lockdown, der verschobene Saisonstart fällt aus und die letzte Redaktionssitzung des Presseteams für eine sehr lange Zeit findet statt.
Als positive Meldung muss man sich mit der Nachricht begnügen, dass die im März ausgefallene Handballer-Mitgliederversammlung unter Coronabedingungen stattfinden konnte und der Weltrekord im Triathlon endlich Anerkennung gefunden hat.
NOVEMBER
Das traditionelle Saisonheft der Handballer, die HANDBALL AKTUELL geht online, und alle fragen sich, wird es eine Saison zum Heft geben, denn auch ein Saisonstart im Januar wird unrealistisch. Irreal auch die Szenen im Zusammenhang mit der US-Präsidentenwahl, bei der es erstmals zwei Sieger gibt, einen der mehr Stimmen bekommen hat und einen, der sich selbst zum Sieger erklärt. Auch die Szenen zum Abschied vom größten Fußballer aller Zeiten Diego Armando Maradona wirken surreal, ganz besonders wenn man weltweit Bilder von Corona-Maßnahmen gewohnt ist…
DEZEMBER
Den Dezember vertreiben wir uns zu Hause mit dem zeitnahen Erstellen und Lesen des erstmals digital auf der Homepage ausgetragenen Handball-Adventskalenders. Bei der Wahl zum Sportler des Jahres belegt unser Keweler Bub, der Triathlet Dirk Leonhardt den 14. Platz und liegt damit vor sämtlichen deutschen Fußballern des FC Bayern. Gewonnen hat erstmals ein Eishockeyspieler, Leon Draisaitl.
Für uns Handballer wird dagegen Tegaday Ramos Nuez für immer einen Spitzenplatz unter den vereinseigenen Handballlegenden belegen. Leider hat er sich, wie der Hanauer Anzeiger schrieb „ganz leise verabschiedet“ von seinem Trainerjob bei unseren 1. Herren.
Das Presseteam der Handballer wünscht allen Mitgliedern und Freunden der SGB-Familie einen GUTEN RUTSCH und ein erfolgreiches und ebenso ereignisreiches NEUES JAHR vv —2021—