Oberliga der Herren: SG BRUCHKÖBEL – TV Kirchzell 31:31 (15:15)
Wer sich am vergangenen Sonntag trotz zahlreicher Weihnachtsmärkte – oder gerade deshalb – in die Dreispitzhalle verirrt hat, muss spätestens beim Beobachten des Aufwärmens gedacht haben: „Das wird brutal heute!“. Denn nicht nur der Tabellenplatz des TV Kirchzell ist spitze, sondern auch die individuelle Klasse seiner Spieler.
Dem galt es also mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung entgegenzutreten und so vielleicht das unmögliche möglich zu machen. So startete die SGB nach Anpfiff denn auch wie die Feuerwehr und jeder im Publikum, der auf eine nicht allzu große Klatsche gehofft hatte, musste sich nach einigen Minuten verwirrt die Augen reiben. Nach 8 Minuten lag der Gastgeber mit 5:1 in Front, ehe sich der völlig überrumpelte Favorit sortiert hatte und zur Pause zumindest zum 15:15 ausgleichen konnte. Großen Anteil am selbstbewussten Auftreten des Underdogs hatte Nico Bätz, der nach Verletzungspause zum ersten mal wieder für längere Zeit auf dem Spielfeld stand und gleich für mehr Variabilität sorgte. Auch Sergej Zutic und Fynn Broßmann hatten einen guten Tag erwischt und sorgten für viel Gefahr aus dem Rückraum.
Die Angst war groß, dass die SGB in der ersten Hälfte ihr Pulver verschossen hatte und es nun zum großen Einbruch kommen könnte. Doch ganz im Gegenteil: wieder konnte sich das furios aufspielende SGB-Team absetzen (27:22, 47. Minute) und ließ ernsthaften Zweifel ob des in Anbetracht der gezeigten Leistung unverdienten Tabellenplatzes aufkommen. In der Folge kam es leider zur ein- oder anderen unverständlichen Entscheidung des Schiedsgerichtes, welche in der Schlussphase leider fast zum Kippen des Spiels geführt hätten. 31:31 stand es zehn Sekunden vor Schluss, als der SGB noch ein Strafwurf zuerkannt wurde. Nico Bätz fasste sich ein Herz, konnte diesen aber leider nicht mehr verwandeln.
Am Ende stand also ein 31:31 – David hätte Goliath beinahe zu Fall gebracht, freut sich aber nun riesig über den unverhofften und extrem wichtigen Punkt im Abstiegskampf.
