Danach herrschte schnell Einigkeit im Tross der SGB: Das 24:24 im Auswärtsspiel beim direkten Konkurrenten aus Seligenstadt, kann definitiv als Punktgewinn verbucht werden.
Aber der Reihe nach: In Abwesenheit von Übungsleiter Jörg Valentin übernahm Co-Trainer Thomas Grimm das Ruder an Bord der M-SGB II. Wenige Stunden vor Anpfiff der Partie musste dann auch noch der Ausfall von Leitwolf Daniel Herwig verkraftet werden. Diese Vakanz wurde in Form von Nachwuchshoffnung Paul Scheuermann, genannt „Wilhelm der Große“ geschlossen.
In der Trainingswoche wurde eindringlich auf die beiden Schlüsselspieler in den Reihen des Gegners hingewiesen, die es galt aus dem Spiel zu nehmen. So wurden Mentalitätsmonster David Wiegand und Aydin Günes in der 4-2 Deckung mit der Aufgabe betraut, Mittelmann und Halblinkem nicht von der Seite zu weichen. Obwohl insbesondere Keno Mehrpahl auf Seiten des Gegners trotz dieser Maßnahme nicht vollständig in den Griff zu bekommen war, konnte die SGB stets ein Tor vorlegen. In der 16. Spielminute konnte Ur-Keweler Aydin Günes für seine Farben auf 7:5 erhöhen. Danach kam jedoch ein kleiner Bruch ins Spiel der Schwarz-Gelben, welcher es dem Kontrahenten – angeführt durch zwei Treffer von Keno Mehrpahl – ermöglichte bis zur 20. Minute beim 9:7, selbst mit zwei Toren in Front zu gehen. Auf spektakuläre Art und Weise egalisierten die Bruchköbeler den Rückstand und konnten beim 10:10 in der 22. Minute erneut ausgleichen: Torwart Maurice Ebell warf den Ball nach vorangegangener Parade in Richtung sechs Meter Kreis, wo „Air Buddy“ Wiegand den Ball aus der Luft pflückte und über die Linie bugsierte.
Leider taugte dieser Treffer nicht als Initialzündung und bis zur Reichung des Pausentees, sah sich die Mannschaft beim 12:14 wieder einem zwei-Tore Rückstand gegenüber.
SGB rennt Rückstand hinterher
Rückraumshooter Marvin Bothe gelang unmittelbar nach Wiederbeginn der 13:14 Anschlusstreffer. Mit zunehmender Spieldauer wurde das Spiel – auch aufgrund einiger fragwürdiger Schiedsrichter-Entscheidungen – immer zerfahrener. Die Abwehr der SGB stand nun stabiler und auch Keno Mehrpahl konnte erfolgreich an die Kette gelegt werden. Sehr zum Leidwesen des mitgereisten Anhangs – mit warmem!!! Und hellem!!! Glaabsbräu isotonisch bestens versorgt – stotterte der Angriffsmotor erheblich. So betrug der Abstand zwar zu keinem Zeitpunkt mehr als drei Tore, der Ausgleich aber konnte erst beim 20:20 in der 50. Minute, per Siebenmeter durch Torben Demuth hergestellt werden.
Die letzten zehn Minuten waren mehr vom Kampf um jeden Zentimeter Hallenboden, denn von handballerischer Ästhetik geprägt und als die Seligenstädter in der 55. Minute in doppelter Überzahl das 24:22 erzielen konnte, sah es wahrlich nicht nach danach aus, als könnten die jungen Wilden, etwas zählbares mit in die Heimat nehmen.
Jetzt schlug die Stunde von Maurice Ebell im Kasten: in der 53. Minute ins Gehäuse zurückgekehrt, ermöglichte er seiner Mannschaft mit drei Paraden einen nicht mehr für möglich gehaltenen Punktgewinn. Nach dem Anschlusstreffer durch Marvin Bothe, parierte Ebell erst einen 7-Meter um im darauffolgenden Angriff einen offenen Wurf von Rechtsaußen zu entschärfen. Als Niklas Geisler das Leder eine Minute vor dem Abpfiff zum 24:24 Ausgleich in die Maschen donnerte, war es wiederum Ebell vorbehalten, den Schlussakt in diesem Handball-Drama entscheidend mitzubestimmen. Nach dem 20 Sekunden vor Ablauf der Spielzeit, die beiden Trainer ihre Mannschaften ein letztes Mal zur Auszeit baten, lag es auf der Hand, wie die TGS den Sieg in diesem Spiel erringen wollte: Rückraumkanonier Keno Mehrpahl nahm sich die Harzkugel und feuerte Sie von der ungewohnten halbrechten Position in Richtung von SGB-Torwart Maurice Ebell. Doch dieser behielt auch in dieser Situation einen kühlen Kopf und konnte den Ball mit einem Reflex abwehren und sicherte seiner tapfer kämpfenden Mannschaft so den Punktgewinn.
Das Fazit dieser Partie:
In zwei Partien stand Thomas Grimm zuvor als verantwortlicher Coach an der Seitenlinie der SGB II. Ergebnisse: 28:29 Niederlage in Nieder-Roden und 24:23 Sieg in Bürgel in der vorherigen Saison. Das Remis ist somit das logische Ergebnis. Ergo liebe Handballfreunde, die Herztropfen wären nicht von Nöten gewesen.
Eines gilt es doch noch zu erwähnen. Die Fraktion Glaabs-Bräu auf den Rängen wurde bereits erwähnt. Wer sich jetzt fragt, weshalb sich diese den warmen Hopfen in rauen Mengen einverleibt haben, dem sei folgende Aussagen ans Herz gelegt: „Euer Spiel habt ihr aber schon gesehen oder, da blieb ja keine andere Wahl.“
Soviel dazu: Wir hören uns wieder, beim nächsten Spiel der 2.Herren, nächste Woche Samstag, den 19.10, um 16:00 Uhr in der Dreispitzhalle.