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Oberliga: Aufholjagd der SG Bruchköbel kommt zu spät

Handball. Die SG Bruchköbel hat in der Oberliga nach zuvor vier Siegen in Folge am Sonntagabend erstmals wieder eine Niederlage hinnehmen müssen: Gegen die TSG Münster zog die SGB mit 25:27 (13:15) den Kürzeren. Die Bruchköbeler belohnten sich dabei nicht für eine bemerkenswerte Aufholjagd.

Von Robert Giese

Der SGB gelang es beinahe, in den letzten acht Spielminuten noch einen Sieben-Tore-Rückstand wettzumachen, doch am Ende scheiterten die Hausherren nicht nur an der unerbittlich heruntertickenden Hallenuhr, sondern auch am eigenen Unvermögen.

SGB mit temporeicher Schlussoffensive

Die Chance, gegen die in der Schlussphase heftig taumelnden Gäste zumindest noch einen Punkt zu erringen, war nämlich da: Trotz des scheinbar aussichtslosen Rückstands von sieben Toren hatte die SGB alles versucht, um den Bock noch einmal umzustoßen – sei es die Umstellung auf eine immer offensivere Deckung, sei es bedingungsloser Einsatz und hohes Tempo bei jedem Angriff.

Dadurch knöpften sie der verunsicherten TSG in den Schlussminuten Tor um Tor ab, erzielten fünf Treffer in Folge – und scheiterten trotzdem, denn erst landete ein Siebenmeter der Hausherren nur am Pfosten, später fing Münster bei einem Tempo-Gegenstoß der Bruchköbeler noch einen Pass ab.

Anfangsphase verschlafen

Dabei hatte das Team von Tegaday Ramos-Nuez im ersten Durchgang bewiesen, dass es einen hohen Rückstand aufholen kann: In einer extrem temporeichen Partie lag die SGB nach einer Viertelstunde nämlich bereits mit 5:10 zurück, ehe sie sich zurück ins Spiel kämpfte. Zuvor hatten die eher mäßig in die Saison gestarteten Gäste in der Dreispitzhalle eine imponierende Visitenkarte abgegeben, denn sie schalteten blitzschnell von Abwehr auf Angriff um und entwickelten auch im Positionsangriff viel Dynamik, womit sie die Deckung der Hausherren immer wieder in Verlegenheit brachte.

Die Bruchköbeler hingegen leisteten sich zunächst zu viele Aussetzer, seien es nun Fangfehler, schlechte Pässe oder ungenaue Würfe. Nach einer Auszeit Mitte der ersten Hälfte profitierte die SGB aber davon, dass Münster durchwechselte und das hohe Tempo nicht halten konnte, spielte nun aber selbst auch viel konsequenter und zielstrebiger als zuvor, und glich rund fünf Minuten vor dem Halbzeitpfiff zum 11:11 aus. Da sich bis zum Seitenwechsel wieder einige Unkonzentriertheiten ins Spiel der Bruchköbeler einschlichen, gingen sie aber mit einem Zwei-Tore-Rückstand in die Pause.

Chancen leichtfertig vergeben

Zum Leidwesen der rund 250 Zuschauer in der Dreispitzhalle begann die zweite Hälfte ähnlich wie die erste, denn während Münster durch Schnelligkeit und Dynamik zu etlichen Treffern kam, scheiterte die SGB wieder und wieder an sich selbst: Zu viele Bälle gingen durch technische Fehler verloren. Spielten sich die Hausherren doch einmal eine gute Chance heraus, vergaben sie diese zu oft leichtfertig.

Auf der Gegenseite setzte vor allem TSG-Linksaußen Felix Ilkenmeyer den Hausherren mächtig zu, der in den 20 Minuten nach Wiederanpfiff sieben seiner acht Treffer erzielte. Acht Minuten vor dem Abpfiff schließlich lag Bruchköbel mit sieben Toren zurück und warf noch einmal alles nach vorne: Die Abwehr deckte mit jeder verstreichenden Spielminute offensiver und provozierte dadurch Ballverluste, im Angriff entwickelte die SGB mehr Dynamik und Zug zum Tor, was die Gäste mehrmals nur auf Kosten einer Zeitstrafe stoppen konnten.

Die Fans in der Halle sorgten noch einmal für mächtig Stimmung und ein Unentschieden schien plötzlich durchaus in Reichweite, doch schließlich ertönte die Schlusssirene, ehe die Bruchköbeler den erlösenden Ausgleich erzielen konnten.


SG Bruchköbel: Mike Bätz, Ivica Simic; Hrvoje Batinovic (3), Leon Eck (3), Jan Fegert, Jannik Hoffmann (3), Florian Juli, Josip Kezic (1), Moritz Kosch (1), Tobias Kraft, Milos Kreckovic (7/3), Felix Preis (4/2), Bennet Wienand (1), Sergej Zutic (2) – Schiedsrichter: Kreß/Tarka – Siebenmeter: SGB 7/5, TSG 4/4 – Zeitstrafen: SGB 4, TSG 3 – Besonderes Vorkommnis: Rote Karte gegen Dautermann (TSG, 29., grobes Foul) – Zuschauer: 250