Handball. Ein Heimspiel zum Vergessen hat Oberligist SG Bruchköbel am Sonntagabend erlebt. Sie gingen in eigener Halle letztlich sang- und klanglos gegen die HSG Pohlheim unter.
Artikel vom 01. März 2020 – 21:08Anzeige
Von Robert Giese
Hier und da blitzte über die 60 Minuten zwar immer wieder das Können der Gastgeber auf, insgesamt leistete sich das Team von Tegaday Ramos-Nuez aber viel zu viele Fehler, spielte zu inkonstant und ging deshalb mit 26:35 (12:15) baden.
Solch ein Debakel zeichnete sich in den Anfangsminuten noch nicht ab: Die ersatzgeschwächten Hausherren – Jannik Hoffmann und Bennet Wienand fehlten studienbedingt – und die mit lediglich neun Feldspielern angereisten Mittelhessen lieferten sich ein ausgeglichenes Duell. Bruchköbel setzte dabei auf eine 5:1-Deckung, um den Pohlheimer Spielmacher Chris Grundmann aus dem Spiel zu nehmen, was auch gut funktionierte.
Schlechtes Rückzugsverhalten
Deutlich schlechter funktionierte jedoch das Rückzugsverhalten der Gastgeber, denn Pohlheim schenkte der SGB immer wieder Gegentore durch Tempo-Gegenstöße ein, nachdem die Bruchköbeler vorher verworfen hatten. Da sich Fehlwürfe auf der einen und Tempo-Gegenstöße auf der anderen Seite allmählich häuften, setzten sich die Pohlheimer etwa ab Mitte der ersten Halbzeit ab.
Zwischenzeitlich lag die SGB mit sechs Toren in Rückstand, weil die Bruchköbeler immer wieder selbst klarste Chancen ungenutzt ließen – und unter anderem im gesamten Spiel keinen ihrer drei Strafwürfe verwandeln sollten. Kurz vor dem Seitenwechsel drehte Bruchköbel aber noch einmal auf, verkürzte rasch und schaffte sich mit dem 12:15-Pausenstand zumindest eine ordentliche Ausgangsposition für die zweite Halbzeit.
In diese starteten die Gastgeber stark, zeigten sich zunächst sehr treffsicher, waren endlich auch mal über ihr Tempospiel gefährlich und glichen schließlich aus. Anstatt jedoch die Partie zu drehen, stieg die Fehlerquote bei der SGB sprunghaft an: Mit einer Manndeckung gegen Hrvoje Batinovic störte Pohlheim den Spielfluss der Bruchköbeler nachhaltig, die sich in der Folge teils haarsträubende Fehler leisteten. Dies nutzten die Gäste gerne aus, bestraften jeden Ballverlust der Hausherren gnadenlos und setzten sich bis Mitte der zweiten Hälfte erneut auf fünf Tore ab.
Erfolg nur überschaubar
Ramos-Nuez nahm eine Auszeit, stellte seine Abwehr um und ließ nun zwei Pohlheimer Spieler in Manndeckung nehmen. Der Erfolg dieser Maßnahme blieb deshalb überschaubar, weil die Bruchköbeler weiterhin unkonzentriert agierten und Fehler über Fehler machten. Pohlheim hatte deshalb leichtes Spiel und konnte seinen Vorsprung in der Schlussphase nicht nur erfolgreich verteidigen, sondern sogar noch ausbauen, sodass die SGB am Ende die höchste Heimpleite in dieser Saison quittieren musste.
SG Bruchköbel: Mike Bätz (1), Ivica Simic; Hrvoje Batinovic (3), Leon Eck (2), Jan Fegert, Aydin Günes (4), Tobias Jockel (4), Florian Juli, Moritz Kosch (1), Tobias Kraft, Milos Kreckovic (5), Budimir Wiegand, David Wiegand, Sergej Zutic (6) – Schiedsrichter: Reuther/Tobiasch – Siebenmeter: SGB 3/0, HSG 1/1 – Zeitstrafen: SGB 1, HSG 2 – Zuschauer: 250