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Oberliga: SG Bruchköbel schlägt Wettenberg 28:26

Handball. Nach drei Niederlagen in Folge ist die SG Bruchköbel am Sonntagabend wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt und hat zu Hause die HSG Wettenberg mit 28:26 (15:14) in die Knie gezwungen. 

Von Robert Giese

Eine zentrale Rolle spielte dabei der Bruchköbeler Trainer Tegaday Ramos-Nuez, der ein kurzes Comeback auf dem Spielfeld feierte und damit den entscheidenden Impuls setzte, sich dabei aber allem Anschein nach erneut schwer verletzte.

Wie schon in den Vorwochen lief bei den Bruchköbelern auch gegen Wettenberg wenig rund, in einem lange ausgeglichenen Spiel drohten die Hausherren gerade den Anschluss zu verlieren, als Ramos-Nuez sich eine Viertelstunde vor Schluss beim Stand von 18:20 selbst einwechselte.

Für sein Team war die Einwechslung offenbar das richtige Signal, denn die Gastgeber trafen daraufhin dreimal in Folge und ließen sich auch in der äußerst turbulenten Schlussphase den Sieg nicht mehr nehmen. Ramos-Nuez bekam das freilich nicht mehr mit, da er mit Verdacht auf einen Schlüsselbeinbruch bereits Richtung Krankenhaus unterwegs war.

Bruchköbel nutzt zunächst Chancen nicht

Zuvor hatte Bruchköbel eine reichlich durchwachsene Leistung gezeigt: Gegen die 6:0-Deckung der Wettenberger setzten sich die Gastgeber zwar oft erfolgreich im Eins-gegen-Eins durch, nutzten aber viele hundertprozentige Chancen nicht.

Auch in der Defensive gab es ähnlich viel Licht wie Schatten, denn obwohl die Hausherren die HSG häufig ins Zeitspiel zwangen, konnten sie die letzte, entscheidende Aktion oft dennoch nicht verhindern und mussten gerade über den Kreis oder Einläufer von Außen Gegentore hinnehmen – da war dann auch der stark aufspielende Mike Bätz im Kasten der Bruchköbeler machtlos.

Da Wettenberg ebenfalls alles andere als überzeugend spielte, wechselte die Führung im ersten Durchgang mehrmals, je nachdem, welche Mannschaft gerade nicht ganz so viele Fehler machte. Kurz vor dem Pausenpfiff stellten die Gäste schließlich ihre Abwehr um und gingen SGB-Spielmacher Hrvoje Batinovic früher an, Früchte trug diese Maßnahme aber zunächst nicht, denn es waren die Bruchköbeler, die mit einer knappen Führung in die Halbzeitpause gingen.

Ramos-Nuez ist der tragische Held des Spiels

Nach dem Seitenwechsel war die HSG mit dem Vorgezogenen, der Batinovic nun in Manndeckung nahm, hingegen wesentlich erfolgreicher und störte den Spielfluss der Gastgeber nachhaltig. Im Angriff der Bruchköbeler war nun jede Menge Sand im Getriebe, folglich mussten sie erst den Ausgleich hinnehmen und gerieten Mitte der zweiten Hälfte schließlich mit 18:20 in Rückstand – bis Ramos-Nuez sich selbst einwechselte.

Der frühere Spielmacher und jetzige Trainer versuchte, mit seiner Erfahrung Ordnung in die konfuse SGB-Offensive zu bringen, seinem Team gelang es, sich in dieser Phase die Führung zurückzuerobern. Ramos-Nuez bezahlte diesen Erfolg aber teuer, denn nach einigen Minuten fiel er auf eben jenes Schlüsselbein, das er sich vor über einem halben Jahr bereits gebrochen hatte – und verletzte sich dort ersten Diagnosen zufolge erneut.

Eck agiert am Ende eiskalt​

Ramos-Nuez ließ sich umgehend ins Krankenhaus fahren, und die Partie wurde nun noch zerfahrener und unübersichtlicher. Beide Teams leisteten sich haarsträubende Fehler und agierten völlig nervös, doch die SGB hatte das bessere Ende für sich, weil Leon Eck seinen Gegenspieler in den Schlussminuten zweimal schön aussteigen ließ und nervenstark die entscheidenden Treffer erzielte.

Am Ende hatte die SGB nach zuvor drei Niederlagen endlich wieder einmal gewonnen – allerdings mit Hängen und Würgen und auf Kosten einer erneuten Verletzung von Ramos-Nuez.

SG Bruchköbel: Mike Bätz, Ivica Simic; Hrvoje Batinovic (8), Leon Eck (5), Jan Fegert, Jannik Hoffmann (2), Florian Juli, Josip Kezic (1), Moritz Kosch (2), Milos Kreckovic (3), Felix Preis (5/3), Bennet Wienand, Sergej Zutic (2), Tegaday Ramos-Nuez – Schiedsrichter: Heinzel/Wieprecht – Siebenmeter: SGB 4/3, HSG 7/6 – Zeitstrafen: SGB 2, HSG 3 – Besonderes Vorkommnis: Rote Karte für Kreckovic (SGB, 60., grobes Foul) – Zuschauer: 250