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Zwote hatte das Glück des Tüchtigen

BOL Herren: HSV Nidderau – SG Bruchköbel II   27:29 (17:14)

Nein, es war beileibe kein Offensivfeuerwerk, kein rauschendes Handballfest, kein Tag für Handballästheten. Das Tableau weist jedoch zwei weitere Pluspunkte für die SGB II auf und nur das zählt am Ende. Die Pflicht bleibt, die Kür gerät schnell in Vergessenheit.

Von Anfang an agierte die Grimm-Sieben in diesem Lokalderby seltsam lethargisch und hatte dem hochmotivierten Nidderau-Ensemble kaum etwas entgegenzusetzen. Nun war es wahrlich nicht so, dass die Nidderauer eine schöne Ballstafette an die nächste reihten. Sie waren wacher und spritziger – einfach geiler auf den Sieg. Im gesamten ersten Durchgang kämpfte die SGB mit sich selbst und rannte folgerichtig ständig drei bis fünf Tore hinterher. Die Rote Karte für Stefan Wenders setzte dem ganzen die negative Krone auf. Mit einem 4-Tore-Rückstand und reichlich Gesprächsbedarf ging es in die Pause.

Aus dieser kehrten die Keweler wie verwandelt zurück. Tor um Tor robbte man sich an den Gegner heran. Im Tor wurde David Korbiel nun zum Faktor und auch die Abwehr mutierte vom Schweizer Käse zur teilweise undurchdringbaren Wand. Der Angriff konnte hier leider nicht mithalten und bestand nach wie vor aus viel Stückwerk und noch mehr Einzelaktionen. Da die Nidderauer in dieser Phase ihrerseits auch keinen Gefallen am Torewerfen fanden, versprach die Schlussphase Spannung pur.

Immer wieder konnte Bruchköbel eine HSV-Führung egalisieren und kurz vor Schluss, nach einem gehaltenen Siebenmeter, selbst in Führung gehen. Kapitän Aydin Günes war es vier Sekunden vor Schluss vorbehalten, die Entscheidung zu besorgen. In seiner unnachahmlichen Art schlängelte er sich an den gegnerischen Abwehrspielern vorbei und versenkte das Spielgerät zum 29:27-Endstand. Der Rest war ausgelassene Freude und Jubel auf der einen und Frust und Enttäuschung auf der anderen Seite.