Oberliga der Herren: HSG Hanau II – SG BRUCHKÖBEL 19:28 (10:9)
Was singt man nach so einem Spiel? „Auswärtssieg!“ oder „Derbysieger, Derbysieger, Hey, Hey“? Diese Frage konnten sich die zahlreich angereisten Handballfans der SG Bruchköbel nach dem Spiel am letzten Freitag in der gut gefüllten Main-Kinzig-Halle in Hanau stellen.
Es war wieder einmal ein denkwürdiges Derby zwischen Hanau und Bruchköbel. Beide Teams stecken mitten im Abstiegskampf der Handball Oberliga Hessen, weshalb eine Punkteteilung wie im Hinspiel für beide Teams zu wenig ist. Dementsprechend motiviert ging man in diese Partie. Bei den Gästen aus Bruchköbel war es vor allem die Abwehrleistung, die in den ersten Minuten des Spiels die Frage aufwarf, warum das Team von Trainer Tegaday Ramos Nuez denn überhaupt im Abstiegskampf steckt. Bis zur 12. Spielminute kann man von einer perfekt eingestellten SGB-Defensive sprechen, erst dann erzielte Hanau sein erstes Tor. Aus Bruchköbeler Sicht war es sogar ärgerlich, dass man bis dahin zum Teil selbst im Angriff zu überhastet spielte, sodass es nach einer Viertelstunde nur 5:1 stand. Eine schlechte Chancenauswertung sorgte fortan dafür, dass Hanau in Schlagdistanz kam, beim 6:6 erstmals ausglich und vor der Halbzeitpause sogar in Führung ging. Trotzdem muss man der SGB insgesamt eine gute Leistung in Hälfte eins attestieren, in der Abwehr war die Rückkehr von Luca Junker in alter Stärke sehr wichtig und im Angriff zeigte Jonah Wolff auf der Spielmacherposition seine wahren Qualitäten.
Während Hanau also Halbzeit eins mit 10:9 gewann, entschied die SGB Runde zwei mit 19:9 überdeutlich klar für sich! Der Sturm, der über Hanau hinweg zog, begann kurz nach dem Seitenwechsel, gipfelte in einem 6-Tore-Lauf Mitte der 2. Halbzeit und dauerte bis zum Schlusspfiff an. Ein Spieler ragte aus der geschlossen-tollen Mannschaftsleistung absolut heraus. Sergej Zutic traf in Hälfte zwei aus allen Lagen, und zwar acht Mal (insgesamt gar elf Mal)! Die gute Abwehrleistung aus dem ersten Durchgang wurde sogar noch getoppt, denn Hanau bekam nur noch fünf Bälle aus dem Spiel heraus ins SGB-Tor. Der Hauptschuldige dafür war Mike Bätz, der im Bruchköbeler Tor Rückraumwürfe fing und auch durch einen Kopftreffer nicht aus der Ruhe zu bringen war. So hieß es am Ende 28:19 für die Gäste. Die gelbschwarzen SGB-Anhänger feierten da schon längst ihre Mannschaft im Fanblock, nach dem Schlusspfiff ging die Party auf dem Spielfeld weiter. Der Derbysieg gegen Hanau ist einfach in jeder Saison ein Höhepunkt, auch wenn nach diesem Ergebnis der Klassenerhalt keineswegs in trockenen Tüchern ist!
Die SGB steht zwar nun auf Platz 10 am besten da von allen vier noch abstiegsbedrohten Teams, doch das Restprogramm hat es für Bruchköbel in sich: gegen Pohlheim (6.), in Kirchzell (1.) und gegen Groß-Bieberau (3.) heißen die letzten drei Aufgaben. Damit hat die SGB die wohl schwierigsten Partien zu bestehen. Deshalb sollten alle Fans am kommenden Sonntag ab 17:00 Uhr in der Dreispitzhalle beim Spiel gegen die HSG Pohlheim ihre Mannschaft wieder genauso pushen wie zuletzt, damit die Spieler auf dem Feld auch ohne die Derby-Zusatzmotivation ihre Höchstleistung abrufen können.
