Handball. Das Oberliga-Heimspiel der SG Bruchköbel gegen die HSG Breckenheim/Wallau/Massenheim am Sonntagabend war wahrlich nichts für schwache Nerven: Obwohl die Partie zwischenzeitlich bereits entschieden schien, wurde es in der Schlussphase noch einmal richtig spannend.
Von Robert Giese
Die Entscheidung fiel vor rund 400 Zuschauern in der Dreispitzhalle erst in der Schlussminute.
Denn in dieser lagen die Gäste lediglich mit einem Treffer zurück und setzten die Bruchköbeler durch eine offene Manndeckung gehörig unter Druck. SGB-Coach Tegaday Ramos-Nuez nahm 20 Sekunden vor Schluss daher seine letzte Auszeit, und mit etwas Glück behielten die Bruchköbeler den Ball in ihren Reihen, bis Rechtsaußen Jan Fegert zum erlösenden 29:27 (15:13) einnetzte. Die Halle bebte vor Jubel, aber in den 60 Minuten zuvor hatten die Hausherren nur selten überzeugen können.
HSG Breckenheim wurde lautstark von mitgereisten Fans unterstützt
Stark war neben der Kulisse in der Dreispitzhalle – die HSG hatte einige Fans mitgebracht, die ihr Team lautstark unterstützten – die Anfangsphase der Bruchköbeler: Wie ihre Gegner auch gingen die Gastgeber hohes Tempo und sorgten für ein rasantes Spiel mit vielen Abschlüssen.
In diesem hatte die SGB schon bald die Oberhand und führte nach einer Viertelstunde mit 7:4, allerdings betrieben die Absteiger reichlich Chancenwucher: Selbst beste Möglichkeiten wie nach Tempo-Gegenstößen ließ Bruchköbel aus und verspielte damit die Gelegenheit, sich schon frühzeitig entscheidend abzusetzen.
Bruchköbel kassierte zwei Gegentore in doppelter Überzahl
Ins Bruchköbeler Spiel schlichen sich nun mehr und mehr haarsträubende Schwächen ein, unter anderem gelang den Hausherren das Kunststück, in doppelter Überzahl tatsächlich zwei Gegentreffer zu kassieren.
Auch im Angriff lief es alles andere als rund, denn die Gastgeber offenbarten nun einerseits erneut Abstimmungsprobleme, andererseits parierte der gut aufgelegte Gästetorwart Vincent Robinson einige Würfe stark. Zur Pause führte die SGB daher nur mit 15:13, doch wenn die Bruchköbeler allein ihre hundertprozentigen Chancen genutzt hätten, hätten sie leicht mit acht Toren führen können.
Wie schon im ersten Durchgang starteten die Bruchköbeler besser als die HSG in die zweite Hälfte und führten rasch mit fünf Treffern. Dieses Polster gab der SGB jedoch keinerlei Sicherheit, denn nachdem Breckenheim Sergej Zutic in Manndeckung nahm, agierte die Offensive der Hausherren ideenlos und teils vogelwild, sodass die Gäste wieder herankamen.
Aufsteiger hätte beinahe die Partie gedreht
Der Aufsteiger war sogar drauf und dran, die Partie zu drehen, doch Mike Bätz hatte etwas dagegen: Wie schon in der ersten Halbzeit war der junge Torwart ein ungemein sicherer Rückhalt und entschärfte einige hochkarätige Chancen.
Die HSG ging folglich mit einem Zwei-Tore-Rückstand in die Schlussminuten und deckte nun immer offensiver: Erst nahmen sie einen Gegenspieler in Manndeckung, später zwei, dann drei und schließlich alle. Die Bruchköbeler zeigten Nerven und hätten um ein Haar den Ausgleich hinnehmen müssen, hatten letztlich aber ein Quäntchen mehr Glück und Cleverness und behielten die beiden Zähler somit in der Dreispitzhalle.
SG Bruchköbel: Mike Bätz, Ivica Simic; Hrvoje Batinovic (8/1), Leon Eck (2), Jan Fegert (3), Jannik Hoffmann (2), Tobias Jockel, Florian Juli, Moritz Kosch (5), Milos Kreckovic, Felix Preis, Bennet Wienand (3), Sergej Zutic (6/2) – Schiedsrichter: Müller/Schmidt – Siebenmeter: SGB 6/3, HSG 4/4 – Zeitstrafen: SGB 2, HSG 4 – Zuschauer: 400