Handball. Die SG Bruchköbel hat ihr letztes Heimspiel in der 3. Liga Ost deutlich verloren. Im Lokalderby gegen den TV Gelnhausen unterlag die bereits als Absteiger feststehende SGB vor 600 Zuschauern mit 25:33 (10:15).
Artikel vom 26. April 2019 – 21:53
Von Robert Giese
Stellvertretend für die Stärken und Schwächen der beiden Teams waren die Minuten nach dem Seitenwechsel: Hier hatte sich Bruchköbel nach dem Fünf-Tore-Rückstand aus der ersten Hälfte auf 14:17 herangekämpft und hatte die Möglichkeit, auf zwei Treffer zu verkürzen. Die Hausherren vergaben diese Chance jedoch, und die Gelnhäuser zeigten sich auf der Gegenseite absolut kaltschnäuzig, erzielten ein Tempo-Tor nach dem anderen und setzten sich dadurch bis zur 40. Minute vorentscheidend auf 21:14 ab.
TVG erzielt leichte Treffer
Zumindest in der Anfangsphase hatten die Bruchköbeler die Partie noch ausgeglichen gestalten können und lagen nach zehn Minuten noch gleichauf mit dem TVG. Während die Gelnhäuser Deckung aber auch in der Folge stabil stand, agierte die Defensive der Gastgeber danach zunehmend inkonsequent und unaufmerksam: Ob über den oft sträflich freistehenden Kreisläufer, den sehr dynamischen Jonathan Malolepszy oder die Außen, Gelnhausen kam immer wieder relativ leicht zu Treffern.
SGB macht technische Fehler
Im Angriff der Bruchköbeler blieb dagegen Vieles Stückwerk: Zwar kam die SGB immer wieder mal zu Toren, diese resultierten jedoch eher aus Einzelaktionen. Hätten sich die Gäste in den Minuten vor dem Seitenwechsel nicht so viele vermeidbare technische Fehler geleistet, hätte Bruchköbel zur Halbzeitpause bereits deutlicher in Rückstand gelegen.
TVG hat keine Mühe
Nach der misslungenen Bruchköbeler Aufholjagd zu Beginn der zweiten Halbzeit setzte sich das Bild aus dem ersten Durchgang fort. Den Hausherren gelang es viel zu selten, strukturierte Angriffe zu spielen oder gute Chancen zu erzwingen, weshalb Gelnhausen wenig Mühe hatte, die SGB auf Distanz zu halten.
SGB-Keeper verhindert Schlimmeres
Die Bruchköbeler konnten sich hier noch bei ihrem Torwart Marius Sulzbach bedanken, der gegen seinen künftigen Verein eine starke Leistung zeigte und die SGB vor einem Debakel bewahrte, indem er unter anderem zwei Tempo-Gegenstöße parierte.
100 Gäste-Fans feiern früh
Gelnhausen setzte derweil bis zum Abpfiff kompromisslos weiter auf Tempo, war insbesondere über die Zweite Welle brandgefährlich und konnte sich schon eine Viertelstunde vor Schluss von den rund hundert mitgereisten Fans als Sieger feiern lassen. Bei den Gastgebern brach sich hingegen der Frust über die verkorkste Saison Bahn, sodass sich sowohl Milos Kreckovic als auch Sergej Zutic Zeitstrafen wegen Meckerns einhandelten.
SG Bruchköbel: Mike Bätz, Marius Sulzbach; Stephan Denhard (1), Sebastian Dietrich, Aydin Günes, Joshua Kraus, Milos Kreckovic (3), Max Panther (3), Edi Pjanic (1), Tegaday Ramos-Nuez, Bastian Schwarz, Jonas Ulshöfer (3), Dennis Weit (6), Sergej Zutic (8/2) – Schiedsrichter: Hanker/Klimmesch – Siebenmeter: SGB 3/2, TVG 4/2 – Zeitstrafen: SGB 5, TVG 4 – Besonderes Vorkommnis: Rote Karte für Kreckovic (SGB, 57., dritte Zeitstrafe) – Zuschauer: 600
Derby-Splitter
Ohne Durchblick: Die Gelnhäuser Abwehr kämpfte mit Haken und Ösen: Bei einer Abwehraktion zerrte ein Gegenspieler so sehr an SGB-Kreisläufer Max Panther, dass er dem Bruchköbeler dessen Trikot über den Kopf zog. Derart eingeschränkt setzte Panther den Wurf zwar neben den Kasten, bekam aber einen Siebenmeter zugesprochen.
Drüber: Eine neue Heimat fand der Spielball nach einem Wurf von SGB-Rückraumspieler Bastian Schwarz: Dessen Abschluss knallte nämlich an die Latte, segelte Richtung Hallendecke und blieb auf dem Weg nach unten auf der Rückseite eines Basketballkorbs in gut zehn Metern Höhe liegen.